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Bevor Sie sich zum Kauf einer Ragdoll
entschließen, sollten Sie sich über einige Dinge im Klaren
sein:
Sie übernehmen Verantwortung für die nächsten 10 bis 15 Jahre,
ja vielleicht noch länger, für das Wohlergehen Ihrer Katze. Das schließt nicht
nur Veränderungen im Alltag und in der Wohnung ein, sondern auch etwaige
anfallende Kosten für den Tierarzt usw. Überlegen Sie sich schon vor dem
Kauf, was mit der Katze passiert, wenn Sie aus irgendeinem Grund abwesend
sind (Urlaub, Krankenhausaufenthalt etc.). Vielleicht ist es in Ihrem Fall
günstiger, sich nicht ein Baby/Jungtier anzuschaffen, sondern eine erwachsene
Katze. Züchter geben immer wieder ehemalige Zuchttiere ab. Ein erwachsenes
Tier braucht vielleicht etwas länger bei der Eingewöhnung, Sie ersparen sich
aber die häufigen Fütterungen und die Erziehungsarbeit bei einem jugendlichen
Heißsporn.
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Die Grundausstattung
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Wenn Sie ihre "Traumkatze" gefunden haben, dann gilt es, die
Grundausstattung für Ihren neuen Mitbewohner zu besorgen. Neben der Toilette, Freß- und
Trinknapf, Transportkäfig, Kämme und Bürsten, Spielzeug usw. überlegen Sie
sich, welche Veränderungen in der Wohnung vonnöten sind. Alle Katzen, auch
Ragdolls, brauchen ein Kratzbrett oder einen Kratzbaum, um ihre
Krallen zu schärfen. Katzen liegen gerne hoch, um Überblick zu haben, da eignet
sich ein Kratzbaum besonders gut für diesen Zweck.
Wenn Sie eine Wohnung haben, kann
eventuell ein Fenster mit einem Gitter oder ein Balkon mit einem
Netz katzensicher gemacht werden. Haben Sie ein Haus mit Garten, so
könnte man ein Freigehege errichten oder den Garten durch Zaun und
Elektroband katzensicher machen. Vielleicht gelingt es ja auch, die
Ragdoll an die Leine zu gewöhnen, dann sind Spaziergänge als Alternative
zum reinen Wohnungsdasein möglich, allerdings darf man dann auch die notwendigen
Impfungen nie vergessen! |
Mögliche Gefahrenquellen
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Bevor die neue Katze einzieht, machen Sie einen Rundgang durch die
Wohnung und suchen Sie nach möglichen Gefahrenquellen. Stellen Sie sich vor,
Sie hätten ein kleines Kind bei sich zuhause. Überlegen sie sich, was für das
Katzenkind gefährlich werden könnte. Das können Fenster sein, die
gekippt schon vielen Katzen zur Todesfalle wurde. Hier lassen sich Gitter
anbringen, die Ihren Liebling vor einem solchen Schicksal bewahren. Zu
Reinigungsmittel und Chemikalien sollte die Katze keinen Zugang
haben. Soll ein Zimmer für die Katze tabu sein - aus welchem Grund auch immer,
dann muß es das von Anfang an und für immer sein. Aber auch Nadeln,
Bügeleisen, Herdplatten, Plastiksäcke, Tabletten, offene
Waschmaschinen (Gefahr des Mitwaschens) oder Toiletten und Badewannen
(Gefahr des Ertrinkens) können für eine kleine und auch eine große Ragdoll
gefährlich werden. Darüberhinaus gibt es eine Vielzahl von Pflanzen, die
für Katzen giftige Substanzen enthalten (Weihnachtsstern, Azaleen und
Rhododendren, Maiglöckchen, Efeu, Dieffenbachie, Ficus benjamini, Narzissen,
Oleander und viele mehr). |
Pflegeaufwand
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Ragdolls sind als
Halblanghaarkatzen weit weniger pflegeaufwendig als Langhaarkatzen.
Dennoch ist Bürsten und Kämmen erforderlich, besonders in Zeiten
des Fellwechsels, der jährlich zweimal auf Sie zukommt (schwächer am
Sommerende, stärker am Winterende). Was man in der Bürste hat, braucht man nicht
vom Sofa wegzuwischen oder wegzusaugen. Wir haben auch die Erfahrung
gemacht, daß Ragdolls bis zum 3. Lebensjahr manchmal noch eine kürzere Haarlänge
aufweisen und die Länge und Dichte des Fells erst ab diesem Zeitpunkt zunimmt.
Ragdolls machen sicher
weniger Arbeit als Perser und mehr Arbeit als Kurzhaarkatzen. Dennoch: JEDE
KATZE HAART. Auch eine kurzhaarige Katze verliert Haare, nur sind die eben
kürzer! (Die langen Haare sind oft leichter mit einem nassen Tuch zu entfernen
als die kurzen, die überall steckenbleiben.) Das Fell der Ragdoll sollte seidig
und nicht griffig sein. Durch die Seidigkeit der Haare hat das Fell eine
geringe Tendenz zu verfilzen, was die Pflege einfacher macht. |
Ragdolls und andere Tiere
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Die Ragdoll verträgt sich meist gut
mit anderen Haustieren. Eine junge Ragdoll wird sich erstaunlich schnell an
bereits im Haushalt lebende Katzen gewöhnen und umgekehrt. Ältere Ragdolls brauchen eben
ein bißchen länger. Wenn eine Ragdoll aus einer Zucht stammt, wo auch ein Hund
gehalten wird, so sind auch diese Vierbeiner kein Problem. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass auch Ragdolls aus hundefreien Züchterhaushalten sich recht rasch an Hunde jeder Größe gewöhnen. Kleinere
Haustiere wie Hamster, Mäuse, Sittiche usw. können von Ragdolls unter
Umständen als Beutetiere betrachtet werden, dann kann man die Tiere nur
trennen.
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Ragdolls und Kinder
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Ragdolls und Kinder sind in den
allermeisten Fällen schon nach kurzer Zeit ein eingeschworenes Team, sofern die
Kinder über die Bedürfnisse der Katze aufgeklärt wurden und diesen Erklärungen
bereits zugänglich sind. Hatten Ragdolls bereits im Babyalter gute Erfahrungen
mit Kindern gemacht, so werden sie bald gute Freunde. Im allgemeinen kann man
davon ausgehen, daß Kinder ab dem 3. Lebensjahr den Erklärungen von
Erwachsenen zugänglich sind und man ihnen verständlich machen kann, wie
man ein Katze, noch dazu ein kleine, behandeln soll. Da sie selbst "klein" sind
haben sie nicht selten ein gutes Gespür dafür, wie man mit "klein"
umgeht. Ist das Kind dennoch einmal zu grob, so wird die Katze gehen und
nicht nach dem Kind schlagen (außer in ausgesprochenen Mißhandlungsfällen!).
Geben Sie der Katze immer die Möglichkeit, sich aus einer Situation
zurückziehen zu können.
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Verhalten
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Machen Sie sich, wenn Sie nicht schon ein echter Katzenkenner sind, mit dem
Verhalten von Katzen und ihrer Katzensprache (die vor allem eine
Körpersprache ist) vertraut. Mit dem erworbenen "Basisvokabular" wird es Ihnen
leichter fallen, Ihren neuen Mitbewohner zu verstehen und eventuelle
Mißverständnisse von vorneherein zu vermeiden. Es gibt genügend
Literatur zum Thema "Katzenverhalten". Der Kauf eines solchen
Buches ist ganz sicher die Investion wert. Von ziemlich wissenschaftlich
geschriebenen Büchern bis hin zu erschwinglichen Paperbacks kann der
Wissensdurstige aus einer breiten Palette wählen. Grundsätzlich kann man
davon ausgehen, daß es für jedes Verhalten einen Grund gibt. Katzen sind
nicht boshaft oder wollen jemanden ärgern. Das, was wir als Fehlverhalten
einschätzen, ist für die Katze ein Signal, daß für sie etwas schief läuft.
Zu den häufigsten
Problemen gehört das Urinieren und Kotabsetzen an den falschen Stellen, Probleme
mit anderen Katzen oder Tieren im Haushalt usw. Das Schlagen der Katze
ist in JEDEM FALL DAS ALLERDÜMMSTE, DAS MAN MACHEN KANN. Probleme werden
dadurch nur verstärkt, aber nie gelöst!!!!!!
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Abwesenheit des Katzenbesitzers
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Überlegen Sie sich frühzeitig, was Sie mit Ihrer Katze im Urlaub machen
oder im Falle einer sonstigen Abwesenheit von zuhause. Es gibt
Catsitterdienste, die die Betreuung der Katze/Katzen übernehmen, wenn
kein Familienmitglied, Freund oder Nachbar dies tun kann. Auch
Katzenpensionen sind notfalls eine Lösung (Frühzeitig anmelden und
rechtzeitig an die erforderlichen Impfungen denken!). Am liebsten bleibt die
Ragdoll aber zuhause und wird von einer Person betreut, die sie kennt. Wenn
Sie zwei oder mehr Katzen haben, dann vertreiben sie sich
gegenseitig die Zeit und Sie können ohne schlechtes Gewissen abwesend sein oder
Ihren Urlaub genießen.
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