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Der Ursprung der Rasse Ragdoll
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 Ragdoll Seal Bicolour 8 Jahre + 8 Wochen |
Die Rasse Ragdoll entstammt dem
Zuchtprogramm einer Kalifornierin namens Ann Baker. Die mittlerweile
verstorbene Mrs. Baker kombinierte die Colourpointzeichnung, die immer mit
blauen Augen verbunden ist, mit dem Merkmal der Halblanghaarigkeit und dem
Scheckungsfaktor, also jenem Erbfaktor für weiße Bereiche.
Die Colourpoint Ragdoll hat kein Weiß (kein Scheckungsfaktor), die Mitted Ragdoll zeigt Weiß am Kinn, an den
Vorderpfoten, den Hinterbeinen und am Bauch, die Bicolour Ragdoll hat
das typische weiße "V" im Gesicht, weiße Beine und einen weißen
Bauch.
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Angeblich standen am Anfang ihrer
züchterischen Bemühungen eine weiße Perserkatze namens Josephine (dem
Typ nach erinnert sie uns heute eher an eine Türkisch Angora), ein Birmakater
oder ein birmaähnlicher Kater namens Daddy Warbucks und eine
Burmakätzin namens Buckwheat. Daddy Warbucks sah bereits wie ein Seal
Mitted (mit kleiner Blesse) aus. (Photo rechts). Sein Vater war ein Birmakater oder sah
zumindest wie ein solcher aus. Mrs. Baker hatte seit den Anfängen eine
besondere Vorliebe für die Mittedzeichnung.
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Das Photo links zeigt Josephine
mit einem Wurf im Sommer 1965. Zwei der Babies sind bereits
Colourpointkatzen und wurden als Ragdolls registriert, die anderen beiden
sind vollfärbige Kitten. Josephine gehörte Mrs Baker nicht, sondern war
eigentlich eine freilaufende Kätzin der Nachbarin.
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Die von mir eingangs schon erwähnte
Buckwheat (li) hatte das Aussehen einer Burmesin, war aber einfärbig schwarz.
Sie war eine Tochter von Josephine aus einem früheren Wurf. Daddy Warbucks
wurde auf Josephine zurückverpaart. Daraus entstammt Raggedy Ann
Fugianna (re), schlecht gezeichnet, aber die erste Seal Bicolour! |

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Nach allem, was ich in
der letzten Zeit über Mrs. Baker in Erfahrung brachte, kann man davon ausgehen,
dass sie bezüglich des Ursprunges der zur Zucht verwendeten Katzen
nicht immer die Wahrheit sagte. Auch ihre Zuchtmethoden waren gelinde gesagt
eigentümlich. Angeblich - so die
"Legende" von Mrs. Baker - hatte Josephine schon Würfe gehabt, bevor sie
von einem Auto angefahren und von Mrs. Baker zum Tierarzt gebracht wurde.
Josephine erholte sich glücklicherweise bald von ihrem Unfall und bekam
erneut Babies. Diese Babies waren - oh Wunder - ganz anders als die früheren
Babies von Josephine. Sie waren größer, schöner und viel anhänglicher als
die vor dem Unfall geborenen Babies.
Von nun an verwendete
Mrs. Baker Josephine in ihrem Zuchtprogramm. Welche anderen Katzen sie nun
tatsächlich in dieses Zuchtprogramm aufnahm, das wird wohl immer ein
Geheimnis bleiben. Aber die Geschichte von Josephine und dem Unfall
ließ sich gut vermarkten und sie blieb den Leuten im Gedächtnis hängen.
Spitze Zungen behaupten sogar, man könnte die Rasse Ragdoll nicht noch einmal
kreieren, auch wenn man wüßte, welche Katzen/ Katzenrassen in Ann Bakers
Zuchtprogramm verwendet wurden, da niemand die Automarke des Vehikels kennt,
das an jenem folgenreichen Unfall beteiligt war.

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Die weitere Geschichte der Ragdoll
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Ann Baker hat sich auch
weiterhin als Rassegründerin betätigt. U.a. züchtete sie Honeybears
(vollfärbige Katzen mit deutlichem Persereinschlag), Cherubims
(Colourpointkatzen mit einem schier engelhaften Charakter), Ragdolls II usw.
Bis heute hat sich aber meines Wissens nach niemand die Mühe gemacht und
auch nur eine der oben genannten Rassen nach Europa importiert. Sie hat es verstanden,
sich mit fast jedem, der mit ihr in Kontakt kam, zu verkrachen. Sie hat im Laufe
ihres Lebens eine Unzahl von Klagen eingereicht. Viele
Gerichtsverfahren hat sie verloren, das schmälerte aber ihren Eifer in Bezug
auf neuerliche Klagen keinesfalls.
Sie vergab ihre
Zuchtrechte nach einem Franchising-System, das den Käufern ihrer Katzen kaum
Spielraum bei der Zucht ließ. Daher haben sich viele von ihr losgesagt und
hatten selbstverständlich innerhalb kürzester Zeit ein Gerichtsverfahren am
Hals. Denny und Laura Dayton
(züchteten unter dem Zwingernamen Blossom Time) gehörten zu den ersten,
die bei Ann Baker Ragdolls erwarben. Auch zwischen den Daytons und Mrs.
Baker kam es zu einem Streit, der vor dem Richter endete. Die Daytons
konnten sich von den vertraglichen Bindungen befreien und züchteten mit viel
Sachverstand und Liebe über Jahre hinweg wunderschöne Ragdolls. Zu einem
großen Teil ist es Leuten wie ihnen zu verdanken, daß Ragdolls vernünftig
gezüchtet wurden und zusehends an Popularität gewannen.
Eines der vielen
Gerichtsverfahren, das Ann Baker anstrebte und schließlich auch gewann, führte
dazu, dass es nun auch eine Rasse namens RAGAMUFFIN gibt. Eine Gruppe
von Ragdollzüchtern hatte sich geweigert, Ann Bakers unsinnige Zuchtvorgaben
zu erfüllen und wurde prompt vor den Richter gebracht. Diese Züchter
verzichteten darauf, ihre Katzen weiterhin unter dem Namen "Ragdoll" zu züchten
und suchten sich einen neuen Namen. Die Wahl fiel auf Ragamuffin. Nun sind
Ragdolls und Ragamuffins zwei getrennte Rassen mit zwei (nicht sehr)
verschiedenen Standards. Ragamuffins werden schon lange Zeit auch als
Lynx-(Tabby-)points, als Red/Cream/Tortiepoints, Solids und Minks
gezüchtet.

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Anfang der 80er Jahre
exportieren die Daytons die ersten Ragdolls nach Großbritannien an zwei
Züchterinnen: Lulu Rowley (Zwingername Petil-Lu) und Pat Brownsell
(Zwingername Patriarca). Von dort kamen ab 1985 die ersten Ragdolls
nach Deutschland. Das Ehepaar Herdegen aus Nürnberg holte sich zwei
Zuchtkätzinnen und einen Zuchtkater von Pat Brownsell.

Ganz rechts im Bild der
Blue Mitted Kater Patriarca RagSinclaire. Sinclaire wurde der Vater
meines ersten Wurfes (1994) mit meiner ersten Kätzin Queenie. Damals war er
bereits 9 Jahre alt.
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Etwa zur gleichen Zeit
erwarb Frau Hughes-Dentler die beiden Kater auf dem Photo links. Patriarca
RagaNelson (links, Seal Colourpoint) und Patriarca RagaKevin (rechts, Seal
Bicolour) sah ich 1993 anläßlich einer Ausstellung in Österreich und für
mich stand fest - ICH MUSS EINE BICOLOUR RAGDOLL HABEN!!!!! Noch
im selben Jahr zog meine Seal Bicolour Kätzin Queenie bei mir ein. (Photo freundl. Genehmigung Fr. Hughes-Dentler) Kevin und Nelson sind
beide schon im Katzenhimmel. Sie haben wohl nicht nur mich, sondern auch
viele andere davon überzeugt, daß es eine Ragdoll sein muß und nichts
anderes.
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Angeblich gab es bereits Anfang der
90er Jahre eine Ragdollzüchterin in Österreich. Aus einem von zwei Würfen
einer Kurzzeitzüchterin erwarb Frau Kikinger (Lalabi´s Ragdolls) 1993 ihren
ersten Ragdollkater, den Blue Bicolour Pussy Willow´s Adonis. Angeblich gab es bereits Anfang der
90er Jahre eine Ragdollzüchterin in Österreich. Aus einem von zwei Würfen
einer Kurzzeitzüchterin erwarb Frau Kikinger (Lalabi´s Ragdolls) 1993 ihren
ersten Ragdollkater, den Blue Bicolour Pussy Willow´s Adonis.Meine ebenfalls 1993
erworbene Seal Bicolour Queenie de Cyanara (siehe "Kastraten") bedeutete für uns beide den Beginn
unserer züchterischen Bemühungen.
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